Ein Plädoyer: „Wo wären wir ohne Mitgefühl?“

FORUM – Untrennbar gehört für Sandy P. Peng beides direkt zusammen: Die Liebe zu den Tieren. Und der Einsatz für ihre Rechte. Stunde um Stunde an ehrenamtlicher Arbeit steckt die Österreicherin seit mehr als zehn Jahren in ihre Herzblut-Projekte – neben ihrem eigentlichen Job. „Es ist natürlich leicht, einer Aktivistin zu sagen: ,Das bringt doch nichts‘. Aber das Einzige, was definitiv nichts bringt, ist nichts zu tun“, erklärt die Ethletic-Unterstützerin ihre Einstellung. Auf Facebook lassen sich 193.000 Tierfreunde von ihren Aktionen inspirieren.

„Permanente Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit, Kampagnen starten und verbreiten, Demos begleiten und unterstützen, E-Mails und Fragen beantworten, Recherche betreiben, Aktionen mit verschiedenen Organisationen erarbeiten, Lebenshöfe unterstützen sowie regelmäßige Einsätze an der Front für Tiere im In- und Ausland“ – so beschreibt Sandy ihre Arbeit. Für uns hat sie zum Start ins neue Jahr einen Gastbeitrag über ihr Herzensthema verfasst: das Mitgefühl.


In einem Wörterbuch hab ich einmal folgendes zu Empathie gefunden:

Em·pa·thie /Empathié/ Substantiv, feminin [die]

Die Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen.“

In einem Satz, ganz trocken, wird dieses Wort beschrieben – und dabei ist es doch soviel mehr.

Empathie ist es, was unsere Gesellschaft, zumindest teilweise, zusammenhält. Die Fähigkeit, sich in andere Lebewesen hineinzufühlen, ihre Empfindungen mitzufühlen und Ängste ernst zu nehmen, Schutz zu bieten. Wo wären wir ohne Empathie?

Ich mache dabei keine Unterscheidung, ob es sich um menschliche oder nichtmenschliche Lebewesen handelt. Warum auch? Schmerz und Trauer zu empfinden, Freude und Fröhlichkeit zu verspüren – darum geht es doch und kaum jemand wird behaupten, dass diese Empfindungen einzig Menschen vorbehalten sind.

Oftmals hab ich das Gefühl, dass einige Menschen ihre Empathie ausknipsen wie eine kleine Nachttischlampe.

Es sind Menschen, die sich zum Beispiel für Obdachlose, Flüchtlinge oder andere Menschen in Not stark machen und sich so sehr in deren tragische Lage einfühlen können, die mich jedoch mitleidig belächeln, weil ich mich für Nerze, Kühe, Schweine und die anderen nichtmenschlichen Wesen einsetze.

Aber es gibt auch diejenigen, die für einen Hund, der in einem reißenden Fluss treibt, ihr Leben riskieren würden, jedoch niemals einem Obdachlosen oder einem Flüchtling die helfende Hand reichen würden.

Genau da, glaube ich, liegt der Schlüssel. Wenn unser Kopf das umsetzt, was unser Herz längst weiß, wenn wir Brücken schlagen und aufhören, >Menschen< und >Tiere< zu sehen, und endlich alle als fühlende Wesen wahrnehmen, dann machen wir die Welt zu einem friedvollen Ort.

Ich bin unheimlich froh, eine von diesen Menschen zu sein, welche die Schubladen hinter sich gelassen haben Ich hoffe, andere zu motivieren, sich ebenfalls für Hilfebedürftige einzusetzen.

Was mich immer wieder neu beflügelt, sind jene Menschen, die aufgrund meiner Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen ebenfalls aktiv geworden sind und dadurch das eigene Konsumverhalten umgestellt haben. Aber auch, dass ich das ein oder andere tierische Schicksal positiv beeinflussen konnte.

Empathie macht uns aus, bestimmt unser Handeln und unser Fühlen.
Empathie ist eine Kraft, in die ich so viel Hoffnung setze.

Habt den Mut, für eure Überzeugungen zu stehen, seid authentisch und hört niemals auf, unbequem zu sein! Kämpfen wir gemeinsam für eine bessere Welt, für Gerechtigkeit gegenüber Mensch, Tier und Umwelt!

Weitere Informationen? Sandy P. Peng ist auf Facebook und Instagram aktiv.
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Fotos: Tigerlily Photography, Oliver Czernetz
Redaktion: Annika Langhagel