Warum Fairtrade allein uns nicht immer ausreicht

NEWS – Ehsan Ullah litt unter starken Schmerzen in der Brust. Im vergangenen Sommer ermöglichte die Welfare Society ihm eine 4000 US Dollar teure Herzoperation, welche sich der 45-jährige Vater zweier Söhne nicht hätte leisten können. Heute geht es Ehsan deutlich besser und er ist wieder schmerzfrei. Nur ein Beispiel dafür, was der Kauf von Ethletic-Sneakern bewirken kann.

Insgesamt 37.599 US-Dollar spendete Ethletic im vergangenen Jahr an die Workers Welfare Society in Sialkot, Pakistan.

Der Großteil des Geldes wurde für das „Medical Program“ verwenden. Die medizinische Versorgung von mehr als 1500 Personen wurde durch die Arbeiterwohlfahrt ermöglicht und verhalf ihnen zu teilweise sehr teuren Behandlungen, die sich die Betroffenen selbst nicht hätten leisten können.

Auch eine Liste der für 2019 geplanten Projekte ist im Report enthalten. So soll zum Beispiel ein Van angeschafft und in ein mobiles Labor umgebaut werden, um Bluttests direkt in den Häusern der Erkrankten durchführen zu können. Reinschauen lohnt sich: Zum Jahresreport 2018!

Ein Blick hinter unsere Siegel – und auf die Menschen

Ja, wir geben zu: Bei uns baumeln schon eine Menge Siegel vom Schuh. Die Siegel Fairtrade Cotton, FSC und PETA-Approved Vegan sollten den meisten bekannt sein – falls nicht, haben wir die Erklärungen noch einmal für euch verlinkt. Unser Tipp: Die Bundesregierung hat eine weitgehend unabhängige Seite ins Leben gerufen, mithilfe derer Verbraucher sich besser im Siegeldschungel zurechtfinden. Schau doch mal rein: Siegelklarheit.

Zurück zum Thema. Was hat es mit dem Siegel „Talon Fairtrade Workers Welfare Society“ auf sich?

Der Markenkern von Ethletic ist und bleibt Fairness: fairer Handel, faire Löhne und faire Arbeitsbedingungen.

Deshalb auch das Fairtrade Cotton Siegel. Dieses bezieht sich jedoch in erster Linie auf bessere Bedingungen für unsere Bauern und Plantagenarbeiter. Damit auch die Arbeiter in den Produktionsbetrieben ein Stück vom Kuchen erhalten, wurde 1998 die Talon Fairtrade Workers Welfare Society gegründet.

Logo der Welfare Society
Logo der Arbeiterwohlfahrt „Talon Fairtrade Workers Welfare Society“ zum Jahresreport 2018

Seit 2006 stiftet Ethletic freiwillig und aus Überzeugung eine Sonderprämie an diese Arbeiterwohlfahrt der Produktionsbetriebe. Mit Hilfe eines selbst gewählten Gremiums bestimmt die Welfare Society eigenständig, wie dieses Geld verwendet wird.

„Es ist uns wichtig, dass unsere Mitarbeiter in Pakistan selbst festlegen, wo investiert werden soll,“

erklärt Etheltic-Chef Marc Solterbeck, „andernorts wird oft über die Köpfe hinweg entschieden. Dabei wissen unsere pakistanischen Kollegen selbst am besten, wo das Geld gebraucht wird.“

Während die Welfare Society bisher eine Prämie in Höhe von 15 Prozent des Nettoeinkaufswertes der von Ethletic bestellten Produkte erhielt, haben wir das System im vergangenen Jahr verändert.

Seit Mai 2018 geht mit jedem verkauften Ethletic-Schuhpaar ein US-Dollar an die Welfare Society.

Warum wir das Vorgehen nach über zehn Jahren angepasst haben? Zum einen ist Ethletic in den letzten Jahren stark gewachsen, wodurch es kaum noch möglich ist, die Sonderprämien für ein komplettes Jahr vollständig vorzufinanzieren.

Zum anderen wollen wir unsere pakistanischen Mitarbeiter direkter am Erfolg unserer Verkäufe teilhaben lassen. So ist die Zahlung nun streng genommen – obgleich natürlich vergleichbar – keine einfache Spende mehr, sondern eine Gebühr für die Nutzung des Welfare-Society-Siegels in Höhe von einem US-Dollar pro verkauftem Schuhpaar. Die Zahlung erfolgt monatlich.

Die Frauen und Männer der Welfare Society entscheiden natürlich weiterhin eigenverantwortlich, für welche Projekte sie das Geld der Welfare Society einsetzen. Für die Schulbildung ihrer Kinder, für die Rente, die Gesundheitsvorsorge, für Mikrokredite.

Seit Ende 2018 erhält Ethletic erstmals monatliche Berichte aus Pakistan.

„Es ist schön, dass wir endlich zeigen können, was mit der Sonderprämie passiert und was mit einem Dollar pro Schuhpaar in Pakistan alles erreicht werden kann“,

erzählt Marc Solterbeck. Aus den monatlichen Reports geht hervor, für welche der beispielsweise oben genannten Bereiche das Geld monatlich eingesetzt wird. Außerdem werden die Bedeutsamkeit und Resultate jeden Monat durch ein kurze persönliche Geschichte veranschaulicht.


Redaktion: Sandra Laffrenzen