Gerettet!

In guten Händen

ONE OF US

Name: Margarita Sánchez Garcia
Lebensmittelpunkt: Lanzarote
Alter: 41 Jahre
Beruf: Justizbeamte
Mission: Tierhilfe SARA 

Unser Empfangskommittee bei „Sara“ ist eine größere Gruppe bellender, heulender Hunde. Wir entdecken eine Schlange von Eltern, deren Kinder aufgeregt „cachorrito“ rufen – Welpe! Es sind Freiwillige, die darauf warten, einen Hund zum Spazierengehen mitnehmen zu können.

Verantwortungsgefühl: Das erklärte Ziel der Aufklärungsarbeit von SARA. Vera kommt gern zum Hunde-Ausführen.

Seit 1986 gibt es die Tierrettungsstation „Sara“ auf Lanzarote. Ausschlaggebend für die Gründung war die große Zahl herrenloser, misshandelter Tiere auf der Kanaren-Insel. Die Katzen vermehrten sich ungebremst, angefahrene, verletzte Hunde wurden einfach auf der Straße liegen gelassen – und viele Besitzer behandelten ihre Hunde sehr schlecht. Tierschutzgesetze? Gab es nicht. Dafür Tötungsstationen, wo Tiere rigoros eingeschläfert wurden.

Eine Gruppe von Menschen nahm sich vor, etwas zum Guten zu verändern. Zum Tierheim, in dem heute rund 200 Hunde und ebenso viele Katzen versorgt werden, gehört auch eine kleine Tierklinik. Es ist vor allem ein kleiner Kreis engagierter Frauen, der den Betrieb am Laufen hält. Auf regelmäßige Gelder von den Gemeinden oder der Inselregierung kann „Sara“ bis heute nicht bauen. Der Verein finanziert sich allein über Spenden und durch Flohmärkte und Mitgliedschaften.

DEN TIEREN EINE ZUKUNFT SCHENKEN

Die Justizbeamte Margarita arbeitet seit 2013 als Ehrenamtliche bei Sara, insgesamt zwei bis drei Tage pro Woche. Über ihre Beweggründe sagt sie: „Ich habe festgestellt, dass es so viele Menschen gibt, die sehr wenig über die Tierwelt wissen; so viele, die man darüber aufklären muss, was es überhaupt heißt, Besitzer eines Tieres zu sein.“

Es geht mir um die Chance, die Realität, in der wir leben, verändern zu können, indem wir uns für die Rechte der Tiere stark machen und damit ihre Lebensqualität verbessern.

Die Situation habe sich in den vergangenen Jahren etwas entspannt, aber der Prozess sei schleichend. „Das größte Problem ist es, dass die Menschen ihre Tiere nicht sterilisieren lassen, hinzu kommt mangelnder Verantwortungssinn“, sagt Marga. „Und dann die misshandelten Tiere … dafür habe ich keine Erklärung.“

So kümmert sich Tierärztin Diana gerade um einen Wurf Kätzchen, der ausgesetzt wurde. Die Finder brachten die Tiere zu „Sara“, wo sie jetzt versorgt und aufgepäppelt werden. Als Assistentin der Veterinärin wird Marga dabei helfen, den Kätzchen eine Zukunft zu schenken.

In guten Händen: Das Katzenbaby wurde ausgesetzt. Noch blind und hilflos wäre es ohne die Tierretter wohl gestorben.

Um Kinder direkt für die Bedürfnisse und Rechte der Tiere zu sensibilisieren, halten Vereinsmitglieder seit 15 Jahren Vorträge an Schulen. Vor allem Familien sind gern gesehene Besucher bei „Sara“. „Wir brauchen wirklich viele Hände, die mit anpacken, viele Leute, die die Werte weitertragen, die wir versuchen zu prägen“, sagt Marga.

Der Anblick kranker, misshandelter und völlig verängstigter Tiere, das Leid, die traurigen Augen… was gibt ihr Kraft zum Weitermachen? Der direkte Kontakt mit allen, die ins Tierheim kommen – Tiere und Menschen – baue sie immer wieder auf, sagt Marga. „Und meine Arbeit mit der Tierärztin. Die Tiere gesund zu pflegen.“

Es gibt mir Kraft zu sehen, wie die Tiere ankommen – einige in sehr kritischem Zustand, aus welchen Gründen auch immer – und wie sie das Tierheim gesund wieder verlassen.

Am bewegendsten und ermutigendsten aber sei der Moment, wenn die Tiere endlich wieder eine Familie bekommen.

Schleichende Verbesserungen: Das Team um Direktorin Tania Arias (links), Helferin Aroa Arias (8 Jahre alt) und Marga Sánchez lässt sich nicht entmutigen.

Durchschnittlich findet „Sara“ für etwa 50 Hunde und 25 Katzen im Monat ein neues Zuhause. Die Tiere sind bei der Abgabe vollständig geimpft, besitzen einen Mikrochip und sind altersentsprechend kastriert. Bei Nachkontrollen wird sichergestellt, dass die Tiere es gut haben.

Unter der Kategorie „Happy End“ finden sich auf der Homepage des Vereins unzählige Erfolgsgeschichten. Die neuen Frauchen und Herrchen senden Bilder ihrer adoptierten Schützlinge. Es sind zumeist große, schlanke Mischlingshunde mit prominenten Ohren, die da verträumt in die Sonne blinzeln, auf Sofas fläzen, durch Parks tollen; Katze „Nadiuska“ spielt selig mit dem Glöckchen eines Schokohasen.

„Danke an die Familie!“ heißt es unter jedem Beitrag. Wir sagen DANKE, Marga, und all ihr großatigen Leute von „Sara“. Euer Einsatz für die Schwächsten ist bewundernswert.

Einsatz für vier Pfoten: Ohne die ehrenamtlichen „Gassigeher“ würde das Konzept nicht aufgehen.

Wer den Verein unterstützen möchte, findet hier Informationen: Wie kann ich helfen?
SARA auf Youtube: https://www.youtube.com/user/SARAprotectora?feature=watch
Facebook-Seite eines deutschen Unterstützer-Vereins: https://www.facebook.com/Tierhilfe-Sara-Lanzarote-eV-190067351026965/?fref=ts

Fotos: Esther Suave
Text: Annika Langhagel, Esther Suave