Der Kopf der Bewegung
ONE OF US
Name: Tobias Kupfer, 41 Jahre alt
Lebensmittelpunkt: Aufhofen im Süden von München
Berufung: ehemaliger Europa- und Weltmeister im Streetskaten, Familienvater, Aktivist der GORILLA-Bewegung
„Spaß an der Bewegung und ein positives Lebensgefühl“ – dafür steht GORILLA. Und dafür steht auch der Kopf hinter den Schüler-Workshops und -events: Tobias Kupfer, Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH.
Herzstück von GORILLA sind seit 2014 die Tages-Workshops, in denen bis zu 100 Schülerinnen und Schülern, behinderte und nicht-behinderte, in Freestylesportarten wie Breakdance, Parcours, Footbag und Skaten, dazu in Ernährungslehre und Nachhaltigkeitskompetenz von jungen Instruktoren unterrichtet werden. Es sind Stars ihres Fachs, die dort als Lehrer agieren, die meisten halten oder hielten Welt- und Europameistertitel, so wie Tobias selbst. Sie wollen da hingehen, wo die Jugendlichen sind, sie gewissermaßen „abholen“: So sorgte ein Workshop hinter Gittern in einem Jugendgefängnis im Mai für Aufsehen.
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Seit seinem neunten Lebensjahr skatet Tobi, in der Szene wurde er bekannt als Albertross. Was treibt diesen Mann, der 2010 eine Leukämie-Erkrankung überstanden hat, an? Wir sprachen mit Tobi.
Wann und warum hast du dich für dieses Engagement entschieden?
Meine Frau Nadine und ich hatten bereits ein großes Netzwerk an Freestylesportlern und durften schon vor Ewigkeiten mit Workshops in verschiedenen urbanen Bereichen Erfahrungen sammeln. 2011 entschieden wir uns, GORILLA nach Deutschland zu holen. Ich traf damals Roger Grolimund und Ernesto Silvani aus der Schweiz, die Gorilla gegründet hatten, und es hat sofort geklickt.
Die Erweiterung meiner Workshops durch die gesunde Ernährung, den nachhaltigen Konsum und auch die Idee der Inklusion fand ich nur sinnvoll.
Ich wollte immer etwas mit kreativen Menschen machen und positive Inputs für die Welt bringen. GORILLA ist die perfekte Plattform für all diese verschiedenen Sportarten und dem Freestyle Spirit.
Warum ist es deiner Ansicht nach wichtig, sich gerade in diesem Bereich zu engagieren?
Die Kinder sind unsere Zukunft und eben auch sehr aufgeschlossen für alle Inputs.
Gerade in der heutigen Zeit braucht es Vorbilder, die authentisch ihren Weg gehen und das auch weitergeben wollen.
Wir kennen die Probleme der Kids und möchten ihnen über die motivierende Wirkung des Freestyle Sports auch einen Zugang zur gesunden Ernährung und einem bewussten Umgang mit Mutter Erde eröffnen.
Da ich selbst schon 30 Jahre skate, gibt es für mich nichts Schöneres, als dieses Gefühl und den Lifestyle auch mit der nächsten Generation zu teilen und auch immer wieder durch die Kids Neues zu entdecken und dazuzulernen.
Was war dein schönstes Erfolgserlebnis?
Das schönste ist, hier zu sein und das zu tun, wofür ich mich berufen fühle, fünf gesunde Kinder zu haben und mit ihnen zu skaten, eine mega starke Frau an meiner Seite und täglich unsere Vision zu leben.
Was ist die größte Herausforderung mit der du konfrontiert bist?
In meiner Mitte zu bleiben und so bewusst wie möglich alle Eindrücke und Erfahrungen mitzunehmen, um die beste Version von mir leben zu können.
Warst du schon einmal kurz vor dem Aufgeben?
Na klar, schon sehr oft… da muß man durch, denke ich.
Gibt es einen Leitspruch, nach dem du dich richtest?
Gedanken, Worte und Taten erschaffen deine Realität, der lange Atem, Willenskräfte und eine Vision führen zum Erfolg.
Was macht dir am meisten Freude in deiner täglichen Arbeit?
Zu freestylen, kreativ zu sein mit Menschen, die es auch lieben. Es gibt nichts Besseres, als mit einem Team im Flow zu sein, die Möglichkeit zu haben, sich immer wieder neu zu definieren und große Visionen umzusetzten.
Was würdest du dir wünschen für den Fortgang deines Projektes?
Dass die GORILLA Bewegung weiter wächst und wir das Potential vieler Kinder entfachen können. Da es immer ein Challenge ist, die nötigen Gelder aufzutreiben, wünsche ich mir noch mehr Menschen, die unsere Bewegung fühlen, den Impact bei den Kids wahrnehmen und uns nach ihren Kräften unterstützen. Danke an dieser Stelle für alle, die es bisher schon tun.
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