Berlin meets Lahore – Lahore meets Berlin.

Schuhmodelle, die eine Geschichte erzählen – schon bald werden wir euch solche ganz besonderen Ethletic-Sneaker präsentieren können; in limitierter Auflage. Unsere Designerin Johanna Balzer erklärt, wie es zu der grenzübergreifenden Kooperation zwischen Studenten aus Lahore und Berlin gekommen ist und was wir von ihr erwarten dürfen.

„Neugierde ist der Anfang aller Kreativität. Design hat viel mit Teilhabe und Offenheit zu tun: Dinge mit anderen Augen und durch die Augen von anderen zu betrachten.

Schickt man eine Designerin um die Welt, ist diese Neugier geweckt.

Wie arbeiten Kreative vor Ort? Was denken sie, wonach fragen sie? Wie arbeiten sie, was bewegt und was inspiriert sie?

Warum diesen Fragen alleine auf den Grund gehen und nicht gleich diejenigen einbeziehen, die die Kreativen von morgen sind?

Dachte ich mir – und fing an, Leute zu treffen.

Berlin meets Lahore, Lahore meets Berlin.

Ich lernte Rohma Kahn kennen und Imam Sheik – beide unterrichten an der Beaconhouse University Lahore im Fachbereich Textil, Accessoire und Modedesign. Mein Vorschlag an die beiden: Ein gemeinsames Projekt mit Ethletic und Studenten aus Berlin.

Ein Projekt, das Einblicke in den Designprozess der Studenten in der anderen Stadt, im anderen Land zulassen würde und auch in die Abläufe von Design und Produktion eines Labels, das in beiden Ländern wirkt – Ethletic.

Die Idee wurde begeistert aufgenommen. In Berlin fand sich ein Partner mit ebensoviel Herzblut für diese Idee: Bianca Koczan und Dunja Kopi unterrichten eine Modeklasse an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) und haben ein entsprechendes Projekt ausgerufen, an dem Studenten aus Berlin nun teilnehmen.

Nun arbeiten beide Studentengruppen seit zwei Monaten auf zwei Kontinenten parallel. Sie tauschen sich über ihre Fragen und Recherchen zum Thema Nachhaltigkeit aus. Sie teilen Moodboards, Fotos und Anregungen in einer geschlossenen Facebookgruppe.

Ich habe inzwischen beide Studentengruppen besucht und begleitete jeweils eine Exkursion. Gerade erst verlängerte ich kurzerhand meinen Pakistanaufenthalt, besuchte die dortigen Studenten und fuhr mit ihnen nach Sialkot, zur Produktionsstätten der Ethletic-Sneaker.

Unser Produktionsleiter Zulfiqar war so lieb und führte durch die Manufaktur für Canvasschuhe, Fußbälle und Bekleidung. Er wusste dank seiner 15-jährigen Berufserfahrung viel zu berichten. Assad klärte später über Fairtrade und Biobaumwolle auf und berichtete über unsere Workers Welfare Society.

Diskutiert wurde unter anderem darüber, dass die Industrie in Sialkot nicht für den lokalen Markt produziere, sondern nur für den Export, und warum es keine lokalen nachhaltigen Labels gäbe. Kritische Rückfragen nahm Assad dankend auf und betonte, wie wichtig es für ihn ist, dass nicht nur Minimumlöhne, sondern faire Löhne gezahlt werden müssen.

Das Beste kommt zum Schluss:

Derzeit arbeiten alle Studenten an ihren eigenen freien Arbeiten zu ihren persönlichen Nachhaltigkeitsschwerpunkten. Am Ende des Semesters wird jede/r der Teilnehmer/innen eine Idee, ein „Mood“ ihrer Arbeiten, in einen Oberflächenprint umsetzten, den wir auf einen Schuh drucken werden. Ihr, die „Drowd“, könnt dann per Abstimmung jeweils ein Lieblingsmodell aus Lahore und eines aus Berlin auswählen: Genau diese beiden Designs wird Ethletic dann in einer limitierten Auflage umsetzten.

Ich bin gespannt –  ihr dürft es auch sein!“

Eure Johanna

—