Eine ausgezeichnete Idee
Schon die Nominierung für den Fairtrade-Award 2016 im Januar war für unser Team eine Riesen-Überraschung. Unter mehr als 40 Bewerbern in der Kategorie „Hersteller“ unter den letzten drei gelandet zu sein: Eine große Ehre. Wir freuten uns sehr.
Als eine „Auszeichnung für herausragendes Engagement zum Fairen Handel“ bezeichnet der Kölner Verein TransFair den seit 2009 vergebenen Preis. Er prämiere Unternehmen und Zivilgesellschaft, „die sich vorbildlich für die Fairtrade-Idee eingesetzt haben“.
Ja, zugegeben – das passt. : )
Schließlich ist Ethletic ein Vorreiter auf dem Gebiet fair gehandelter Modeprodukte. Die Baumwolle für unsere Sneaker ist zu 100 Prozent Fairtrade-zertifiziert. Der Naturkautschuk ist FSC-zertifiziert, was eine soziale Komponente beinhaltet. Und da wir fanden, dass unsere Produktionsangestellten in Pakistan nicht ausreichend in das Prämiensystem eingebunden waren, gründete Ethletic kurzerhand eine eigene „Welfare Society“ für seine dortigen Mitarbeiter. Und dann noch das Engagement für die erste Fairtrade-Biobaumwoll-Kooperative Pakistans, die Anfang des Jahres gegründet wurde.
Verstecken mussten wir uns also nicht. Doch würde es für den ersten Platz reichen?
Am Abend des 3. März 2016 wurde der Award im Rahmen einer Gala im Berliner Ellington Hotel verliehen. Moderation: Anke Engelke. Die war in Hochform: Frech, respektlos, unterhaltsam. Gespannt saßen wir auf unseren weiß behussten Stühlen hinter großen Fairtrade-Blumenbouquets, als die Preisträger der Kategorie „Hersteller“ verkündet wurden. Für Platz zwei wurden Breitsamer Honig und das Schmuckatelier Jan Spille gemeinsam auf die Bühne gerufen – blieb für uns ja nur noch… Platz eins?
„JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!“ : )
Charlotte Britz, die Oberbürgermeisterin der Fairtrade-Hauptstadt Saarbrücken, überreichte Ethletic-Chef Marc Solterbeck den Award aus geschliffenem Holz, Designerin Johanna Balzer bekam einen avantgardistischen Blumenstrauß, Textchefin Annika Langhagel eine Umarmung von Anke Engelke. Alle drei waren wir absolut baff (was man auf dem oben stehenden Foto – leider – ganz gut erkennen kann).
„Mit kleinem Budget, aber innovativen Produkten und Kommunikationsmaßnahmen informiert Ethletic seine Kunden kontinuierlich über die Lage vor Ort in Indien, Sri Lanka und Pakistan und sorgt so für eine transparente Lieferkette. Ethletic leistet Pionierarbeit, die die Fairtrade-Award-Jury mit dem ersten Platz in der Kategorie Hersteller auszeichnet.“
So weit die Begründung.
„Wir freuen uns sehr über diese grandiose Auszeichnung“, sagte Marc Solterbeck. Letztlich komme der Preis fast zu früh – „schließlich haben wir noch so viel vor.“ Er dankte all jenen, die an die Marke glauben und sie in den vergangenen Jahren unterstützt haben. „Ohne das Engagement unserer Partner in Asien und ohne die Unterstützung von unzähligen freiwilligen Helfern, Künstlern, Mitarbeitern und Handelspartner hätten wir es nie geschafft, so weit zu kommen.“
Marc Solterbeck setzt sich dafür ein, dass Fairtrade eine Selbstverständlichkeit wird. „Warum nicht dafür kämpfen, dass Produkte nur gekauft werden, wenn sie ein Siegel für faire Arbeitsbedingungen tragen?“
Wenn etablierte Markenhersteller dieses Gütesiegel nicht anbieten könnten oder wollten – „dann machen wir eben unsere eigene Marke, die garantiert, dass die Rohstoffe und Produkte unter fairen Bedingungen hergestellt werden.“
Für Modedesignerin Johanna Balzer ehrt der Award auch „all die Pioniere, die mit so viel Engagement und Herzblut die Lieferketten für die Marke Ethletic aufgebaut haben.“ Sie nannte Assad Bajwa, der in Ethletics „Welfare Society“ vor Ort in Pakistan die Rechte der Produktionsmitarbeiter stärkt und schützt, sowie James Lloyd und Dr. Martin Kunz, die als Gründer die transparente und nachhaltige Lieferkette der Rohstoffe schufen, auf denen Ethletic heute in aller Konsequenz aufbaue.
„Wir leben in und profitieren von einer globalisierten Welt und sind global verpflichtet“, sagte Johanna. „Das ist für mich keine leere Phrase, sondern die Basis unseres Handelns.“ Das Ganze aber bitte mit einem Sahnehäubchen aus „Freundschaft, Leichtigkeit, Spaß, Style und Vielfalt.“
Fazit der zahlreichen Reden und Gespräche des Abends: Fairtrade hat sich einerseits durchgesetzt – andererseits bleibt noch viel Luft nach oben. Die Kluft zwischen der in Umfragen geäußerten Bereitschaft, Fairtrade-Produkte zu kaufen, und der tatsächlichen Entscheidung im Alltag ist weiterhin groß, zu verlockend sind für uns Menschen plakativ beworbene vermeintliche „Schnäppchen“.
Die Entscheidung für ein ethisch korrektes Produkt so leicht wie möglich zu machen – darauf setzt Ethletic. Recht erfolgreich, wie die Reaktionen des Award-Abends zeigten. Viele Gäste interessierten sich sehr für das Sortiment und waren überrascht: Davon, dass die Schuhe so modern und „un-ökig“ aussehen. Und davon, dass sie gar nicht teurer sind als vergleichbare Sneaker namhafter Markenhersteller.
In diesem Sinne geht ein besonderer Dank an EUCH – unsere Kunden und Unterstützer. Ihr seid es, die Ethletic im Freundeskreis bekannt macht und so dafür sorgt, dass die Idee fairer Sneaker immer weiter wachsen kann.
Der Fairtrade-Award gehört also auch euch – der tollsten „Fair Family“ der Welt. : )