Veganer dürfen alles essen – wollen sie aber nicht
Wie ProVeg Deutschland in diesem Artikel anhand von unterschiedlichen Zahlen belegt, boomt die vegane Ernährung in Deutschland. Es gibt mehr und mehr vegane Produkte zu kaufen und auch die Zahl veganer Kochbücher und Restaurants steigt stetig. Trotz allem haben VeganerInnen noch immer mit Vorurteilen zu kämpfen: „Veganer leiden unter Eiweißmangel.“ „Was dürfen Veganer überhaupt noch essen?“ „Veganer müssen Ersatzprodukte zu sich nehmen!“ Diese und weitere Ressentiments nerven nicht nur unser Fairfamily-Mitglied und Ernährungsberaterin Kerstin.
Seit zwei Jahren arbeitet die 35-Jährige nun bereits als Ernährungscoach und bietet Einzelberatungen, Workshops, Vorträge sowie vegane Kochkurse in Berlin an. Kerstin war sogar schon in zahlreichen Fernsehbeiträgen als Ernähungsexpertin zu sehen! Schau dir ihren letzten Beitrag über fleischlose Bratwürstchen beim RBB an.
Name: Kerstin
Wohnort: Berlin
Alter: 35
Beruf: Ernährungscoach
Hobbys: Essen & Kochen, Laufen, die Natur
Als Ernährungscoach ist es nicht Kerstins Ziel, alle Menschen zu Veganern zu formen. Im Gegenteil:
„Zu mir dürfen liebend gern auch Nicht-Veganer kommen. Jeder muss für sich selbst die richtige Entscheidung treffen und für sich wissen, was ihm gut tut. Mein Ziel ist es, Bewusstsein zu schaffen.“
Es macht die Veganerin bereits glücklich, wenn Menschen nach ihren Kursen oder Workshops Billigfleisch aus Massentierhaltung in Frage stellen und ihren Konsum von tierischen Produkten zumindest reduzieren. Kerstin wünscht sich, dass jeder hinterfragt, wo seine Lebensmittel herkommen und ob wirklich jedes Lebensmittel ganzjährig zur Verfügung stehen muss. „Müssen es wirklich Chiasamen sein oder reichen auch heimische Leinsamen?“ Passend dazu ist auch Kerstins Ernährungsblog benannt: „Iss Bewusst“. Hier findest du viele leckere Rezepte sowie Tipps zur gesunden und bewussten Ernährung.
Kerstin hat uns ihr absolutes Lieblingsrezept zur heißen Jahreszeit genannt: Sommer-Rollen mit Erdnuss-Orangen-Dip! Klingt lecker, leicht und fruchtig, oder? Wir dürfen das Rezept mit unserer Ethletic-Community teilen. Danke Kerstin!
Zutaten Sommer-Rollen:
- Gemüse nach Wahl (z.B. Paprika, Karotten, Gurke, Weißkohl, Tofu, Petersilie, Avocado)
- Reispapier
- Schwarzen und weißen Sesam
Das Gemüse in gleich große Streifen schneiden. Einen Bogen Reispapier für ca. 30 Sekunden in einer Schüssel mit warmen bis heißem Wasser legen, so dass er aufweicht und sich gut rollen lässt. Das aufgeweichte Reispapier auf einen Holzbrett ausbreiten. Etwas der Gemüse- und Tofu-Streifen mittig in das rechte Drittel des Reispapieres legen und dann das Gemüse erst von rechts nach links und dann von oben und unten einschlagen. Anschließend weiter nach links aufgerollen. Achtung: Nicht zu viel Füllung, damit die Rolle noch zugeht! Danach die fertig gerollte Rolle durch das schwarzen und weißen Sesamgemisch wälzen.
Zutaten Erdnuss-Orangen-Dip:
- 3 EL Erdnuss Crunchy
- Saft einer halben Orange
- 1 EL Weißweinessig
- 2 EL Sojasauce
- 2 EL geröstetes Sesamöl
- 1 Knoblauchzehe
- 4 Ringe getrocknete Chilischote
- Pfeffer
- je nach Geschmack etwas Dattelsüße o.ä.
Einfach alle Zutaten zusammen geben und gut pürieren. Wenn der Dip zu fest geworden ist, noch etwas Orangensaft und/oder Weißweinessig zugeben. Sollte der Dip zu flüssig sein, mit etwas mehr Erdnuss Crunchy andicken.
Sommer-Rollen und Dip gemeinsam anrichten und genießen. Viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit!
Kerstins Lieblingsküchenutensil: ein Hochleistungsmixer. „Ohne könnte ich nicht mehr leben!“, sagt die Ernährungsexpertin mit einem Lachen. Für Smoothies über Suppen, Saucen, Dips bis hin zu Eis muss ihr Mixer fast täglich herhalten.
„Ein guter Mixer ist gerade für Veganer, aber auch für alle anderen, ein Must-Have in meinen Augen!“
Wie so viele andere ist auch die 35-jährige Kerstin nicht als Veganerin geboren. Es war ein langer Prozess: Im Alter von zwölf Jahren hat sie das erste Mal aufgehört, Fleisch zu essen. Mit Anfang 20 hat Kerstin dann ab und an wieder etwas Fleisch konsumiert, viel war es allerdings nie. Mit etwa 25 Jahren stellte sie ihren Fleischkonsum dann wieder vollkommen ein, weil sie einfach keine Tiere mehr essen konnte und „der Ekel immer größer wurde“, wie Kerstin selbst es beschreibt.
Mit den Jahren ließ Kerstin auch immer mehr Milchprodukte weg, bis Eier und Käse die letzten tierischen Produkte auf ihrem Einkaufszettel waren. Vor drei Jahren wurde sie das erste Mal vegan, doch besonders der Verzicht auf Käse fiel Kerstin schwer, so dass sie sich selbst erst seit kurzem als Veganerin bezeichnen würde.
Zu dem anfänglichen ethischen Konflikt ist heute noch der Gesundheitsgedanke hinzugekommen, denn die Ernährungsberaterin ist überzeugt:
„Eine pflanzenbasierte Ernährung ist die gesündeste Form der Ernährung, solange sie vollwertig und ausgewogen ist.“
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