Kinder in Pakistan

Gedanken zum Weltkindertag

Kinder in Pakistan

Warum Fairtrade gegen Kinderarbeit wirkt

Kinder sollen Kinder sein dürfen. Sollen spielen, lernen, in die Schule gehen. Sollen nicht auf dem Feld oder in Fabriken schuften müssen, unter Einsatz ihrer Gesundheit und ihres psychischen Wohlergehens. Soweit der Konsens – allein, in vielen Teilen der Welt sieht es, zumeist notgedrungen, anders aus.

„Etwa 168 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 17 Jahren sind nach Schätzungen von UNICEF, der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) und der Weltbank Kinderarbeiter.  Das heißt, sie müssen unter Bedingungen arbeiten, die sie ihrer elementaren Rechte und Chancen berauben“, fasst der TransFair e.V. zusammen. „Mehr als die Hälfte von ihnen, 85 Millionen, müssen unter Bedingungen arbeiten,  die gefährlich oder ausbeuterisch sind.“  Sklaverei, der Einsatz als Kindersoldaten oder die Arbeit in Steinbrüchen, das Tragen schwerer Lasten oder sehr lange Arbeitszeiten und Nachtarbeit zählen dazu.

Wer sich für „faire“, grüne Mode entscheidet, möchte unter andrerem sichergehen, dass die Produkte nicht von Kindern hergestellt worden sind. Kann man das tatsächlich immer so sagen? Jein. Man muss differenzieren.

„Keine Organisation und kein Zertifizierungssystem kann eine 100%ige Gewähr dafür leisten, dass ein Produkt frei von Kinderarbeit ist“,

stellt der TransFair e.V. klar. Fairtrade verpflichtet sich jedoch dazu, durch seine Programme, Standards und die Mitarbeiter der Produzentennetzwerke vor Ort, Kinder zu schützen. Fairtrade legt hierbei Wert darauf, dass die Maßnahmen von der Gemeinschaft selbst entwickelt und umgesetzt werden, bietet Schulungen an und steht den Produzentenorganistionen beratend zur Seite. Wird in einer Produzentenorganisation gegen die Fairtrade-Standards zu Kinderarbeit verstoßen, werden sofort Maßnahmen ergriffen, um die betroffenen Kinder zu schützen.

Entdeckt FLOCERT bei einer Fairtrade-Produzentenorganisation ausbeuterische Kinderarbeit, so wird dies als schwerwiegender Verstoß gegen die Fairtrade-Standards behandelt. Kinder unter 15 Jahren dürfen bei Fairtrade-zertifizierten Organisationen nicht angestellt werden. Sie dürfen ihren Eltern nur dann bei der Arbeit helfen, wenn dies nach der Schule oder in den Ferien geschieht und sicher gestellt werden kann, dass die Kinder nur leichte Arbeiten verrichten.

Genau diese „leichten Arbeiten“ sind besonders im Landwirtschaftssektor weit verbeitet. Hier helfen Kinder häufig ihren Familien und arbeiten mit, da das Einkommen der Kinder für sehr viele Familien lebensnotwendig ist. „Arbeitende Kinder” sind Kinder, die so arbeiten, dass sie trotz einer Tätigkeit zur Schule gehen können, und deren Bildung durch die Arbeit nicht beeinträchtigt wird. Kinder dürfen keine Arbeit verrichten, die ihrer Gesundheit und Entwicklung schaden. Ausbeuterische Kinderarbeit sowie Zwangsarbeit sind im Fairtrade-System verboten.

Eine Situation, in der es kein ganz klares „Schwarz“ und „Weiß“ gibt, sondern viele Grautöne. Elementar ist die Aufklärungsarbeit und die Stärkung der Rechte der Kinder. Beides wird von den Fairtrade-Organisationen beispielhaft geleistet. Ein Grund, warum wir von Ethletic uns für das Fairtrade-Siegel entschieden haben.

In Pakistan entsteht derzeit auf unsere Initiative hin die erste Fairtrade-Baumwoll-Kleibauern-Kooperative Pakistans. Damit profitieren auch die Kinder in dieser Region von den Vorteilen des Siegels: Viele Produzentenorganisationen setzen zum Beispiel die Fairtrade-Prämie dafür ein, Schulen vor Ort besser auszustatten, Schulwege für die Kinder zu erleichtern oder Stipendien für Schülerinnen und Schüler zu vergeben. Fairtrade-Mitarbeiter vor Ort unterstützen und beraten die Fairtrade Produzenten bei diesen Aktivitäten.

Wir haben vor Ort schon viele positive Ansätze für das Wohl der Kinder erleben dürfen, sei es in Indien, Sri Lanka oder Pakistan. Daher sind wir davon überzeugt, mit dem Fairtrade-Siegel auf dem richtigen Weg zu sein. Danke, dass ihr ihn mit uns geht!

Euer Ethletic-Team

Indien

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